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Appell der Konferenz der Landesmusikräte: Amateurmusik bei Lockerungen berücksichtigen

Chöre und Musikvereine müssen coronagemäß proben können: Appell der Konferenz der Landesmusikräte an die Landesregierungen in Deutschland

Die Konferenz der Landesmusikräte appelliert an die Landesregierungen, baldmöglichst ihre Amateurmusikgruppen und -vereine wieder proben und aufführen zu lassen. In weiten Teilen Deutschlands herrscht derzeit ein Verbot für Amateurchöre, -ensembles und -orchester, das nicht nur die Konzerte, sondern auch die Proben untersagt. Meist sind einzig zur Berufsausübung musikalische Proben erlaubt. Schon heute befürchten die Fachverbände der Amateurmusik ein Vereinssterben, das 10-15% der Musikvereinigungen und Chöre betreffen wird.

In den Städten und mehr noch im ländlichen Raum sorgen Vereine und Initiativen der Amateurmusik für einen Zusammenhalt von Gesellschaft. Der gemeinsame kulturelle Ausdruck hält die Menschen an ihrem Ort, in ihrer Region. Das Musizieren sorgt für Identität. Die Schutzmaßnahmen scheinen angesichts der vielerorts festgestellten Infektionszahlen gerechtfertigt zu sein. Tatsächlich jedoch haben sie nachhaltige Folgen, die ein Fragezeichen hinter die Angemessenheit schreiben.

Denn ohne das gemeinsame Proben ist der Zusammenhalt grundsätzlich in Frage gestellt. Solche Corona-Schutzmaßnahmen bewirken ungeachtet aller positiven virologischen Auswirkungen eine Erosion der Gesellschaft. Besonders auf die Herausbildung kultureller Identitäten vieler Kinder und Jugendlicher wirkt das Versiegen der Amateurmusik verhängnisvoll.

Die Konferenz der Landesmusikräte hat die Situation der Amateurmusik in Deutschland ausführlich reflektiert und fordert die Landesregierungen auf, bei den ersten Lockerungen des Shutdowns auch das Proben von Vereinen und Initiativen der Amateurmusik zuzulassen. Es geht hier nicht um Freizeitgestaltung, sondern um kulturelle Artikulation und Identitätsbildung.

Chöre, Blasorchester und Musikvereine aller Art sind in der Lage, Hygienekonzepte und Abstandsregeln so auszuarbeiten, dass ein corona-gemäßes Proben möglich ist. Wie Kulturstaatsministerin Monika Grütters schon am 26. November in Bezug auf die Kulturszene insgesamt feststellte, dürfen die Vereine nicht die letzten sein, die wieder öffnen dürfen. Auch das neue Infektionsschutzgesetz hat Kunst und Kulturleben eine Ausnahmestellung zuerkannt. Die Konferenz der Ministerpräsident*innen hat die Kulturminister*innen mit der Erarbeitung entsprechender Strategien für die ersten Lockerungsmaßnahmen beauftragt.

Prof. Dr. Ulrike Liedtke
Vorsitzende der Konferenz der Landesmusikräte Deutschlands


Neue Aktionen des Netzwerkes gestartet

Mit der Veranstaltung am 5.09.2020 „Hier lebt Kultur“, bei dem sich das Netzwerk für kulturelle Kinder- und Jugendbildung erstmals der Öffentlichkeit vorstellt, begannen wir mit den ca. 50 anwesenden aktiven Musikern und Tänzern eine Aktion, die bis Weihnachten in Frankfurt(Oder) und Słubice fortgeführt wird.
Kinder und Jugendliche, die bereits musizieren, tanzen oder singen, bekamen ein T-Shirt mit der Aufschrift
Ich mach‘ was mit Musik! Sie sollen in den Schulen, Horten und in der Öffentlichkeit Werbung für Ihr Hobby machen und andere Kinder, Lehrer, Passanten zur Frage bewegen. Was spielst Du denn für ein Instrument, oder wo tanzt du denn? Somit wird kulturelle Betätigung in der Öffentlichkeit auch ohne Auftritte sichtbar gemacht.
Die Finanzierung der ersten 180 T-Shirts konnte durch das Benefizkonzert in Februar und durch eine Spende des Lions- Clubs gesichert werden. Weitere 300 T-Shirts werden bis Dezember an Kinder und Jugendliche übergeben, die in angemeldeten Kulturgruppen, Institutionen oder Vereinen kulturell tätig sind. Diese Aktion ist grenzüberschreitend auch in Słubice.
Gegründet wird auch eine Kinder -Theatergruppe. Infos auf der Website.
In Vorbereitung ist die Gründung einer neuen Jugendband in Frankfurt(Oder). Mitglieder werden wir in einem Casting auswählen.
Informationen und kostenfreie Anmeldungen für das Netzwerk findet Ihr unter www.hierlebtkultur.eu

(Ich) Mach was mit Musik! Und Du?

                    

Gefördert aus Mitteln des Landes Brandenburg

Kontakt

Netzwerk für kulturelle Kinder-und Jugendbildung
Frankfurt(Oder)-Słubice i.G.
c/o „Haus der Musik“
R.-Havemann-Str.5
15236 Frankfurt (Oder)

Telefon: +49 335 610193 24
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